Dauerausstellung

In der Dauerausstellung „Kamp Vught: Sieben Jahreszeiten und 32.000 Geschichten“ können Sie die Vergangenheit von Kamp Vught anhand vieler persönlicher Erzählungen und Gegenstände nachvollziehen. Geschichten über Menschen mit bis zu 30 verschiedenen Nationalitäten. Denn die Geschichten bleiben.

Einführung

Nach dem Einführungsfilm betreten Sie den Raum mit Blick auf das Lagergelände. Hier stehen Sie Auge in Auge mit der Vergangenheit. Die Dauerausstellung besteht aus sieben „Inseln“, die chronologisch und thematisch zusammen den Zeitraum von eineinhalb Jahren Kamp Vught abdecken. Besondere Aufmerksamkeit wird den Rollen gewidmet, die die Menschen möglicherweise einnehmen mussten: die des Opfers, des Täters, des Beobachters und des Helfers.

Bau des Lagers

Mit dem Bau des Lagers wurde im Sommer 1942 begonnen. Die grauenhafte Geschichte von Kamp Vught spielt sich in der schönen Umgebung des Badesees „De IJzeren Man“ ab. Wer war an der Errichtung des Lagers beteiligt?

Ankunft

Anhand von vielen persönlichen Gegenständen, Dokumenten und Berichten von Zeitzeugen können Sie sehen, wie das NS-System die Entmenschlichung verfolgter Personengruppen durchführte. Und wie genau an diesem Ort ein Konzentrationslager entstand.

So bin ich nach Vught gekommen, wo man Lagerkleidung, Holzschuhe und eine Nummer bekam. Aber es liegt immer an einem selbst, ob man eine Nummer wird.
Hebe Kohlbrugge (1914-2016)

Arbeit

Im Lager gab es alle Arten von Arbeitskommandos. Das „Philips-Kommando“ war das bekannteste. In der Textilwerkstatt nähten die Häftlinge hinter Maschinen große Stoffstücke. Andere verarbeiteten Lumpen oder stellten in der „Pelzwerkstatt“ Pelzmützen her. Das „Luftwaffenkommando“ leistete viel Schwerstarbeit. Auf dem Schrottplatz für Flugzeuge zerlegten die Häftlinge Wracks mit bloßen Händen. Brauchbare Teile wurden sortiert und gelagert.

Zwischenstation

Für viele Häftlinge war Vught eine Zwischenstation zu anderen Lagern. Für die etwa 12.000 jüdischen Häftlinge war Vught das Tor zu den Vernichtungslagern im besetzten Polen. Im Juni 1943 wurden fast 1.300 jüdische Kinder abtransportiert, die kurz nach ihrer Ankunft in Sobibor vergast wurden. Diesem schrecklichen Ereignis wird in der Ausstellung besondere Aufmerksamkeit gewidmet; im Außenbereich ist das Denkmal mit den Namen der Opfer zu sehen.

Lagerleben

Es war verboten, im KZ und in dessen direkter Umgebung zu fotografieren. In der Ausstellung sind daher Illustrationen von Situationen zu sehen, die in Zeugnissen (die sogenannten Ego-Dokumente) ehemaliger Häftlinge beschrieben werden, wie z. B. dem Appell. Die Ausstellung enthält mehr als 240 persönliche Gegenstände; im „Herbst 1943“ sind verschiedene selbstgemachte Geschenke, Spiele und Schmuckstücke zu sehen.



Gewalt und Widerstandsfähigkeit

Die Kontraste in der kurzen Existenz von Kamp Vught sind groß; man kann die Gewalt in Gegenständen wie Gewehren und einer Peitsche „spüren“. Gleichzeitig kann man sehen, dass dort Nikolaus und Ostern gefeiert wurden. Dieser Abschnitt endet mit einer Rekonstruktion des „Bunkerdramas“ vom Januar 1944, das den Machtmissbrauch des Lagerkommandanten Grünewald aufzeigt.

Das Ende naht

Das Kamp Vught wurde Anfang September 1944 evakuiert; für die südlichen Niederlande erfolgte die Befreiung Ende Oktober. Auf dieser Insel können Sie Beispiele für diese chaotische Zeit sehen, mit verschiedenen Emotionen wie Freude, Schmerz, Trauer und Verlust. Danach gehen Sie nach draußen in den nordöstlichen Teil des ursprünglichen Lagerplatzes.

Auf dem Weg vom Gefängnis in Scheveningen zum Gericht in Utrecht für die Verhandlung war ich im Kamp Vught. Ich war wegen Widerstandsarbeit verhaftet worden. Nach dem „Dolle Dinsdag“, dem 5. September 1944, wurde ich in verschiedene Gefängnisse in Deutschland gebracht, und auf diesem Taschentuch habe ich alle Orte, Daten und Einzelheiten mit herausgezogenen Fäden festgehalten.
Joke Folmer (1923-2022)

Von der Dauerausstellung aus gelangt man zu einem Teil des ursprünglichen Lagerplatzes. Sie kommen am Lagergraben vorbei, den die Häftlinge selbst graben mussten, an Rekonstruktionen von Wachtürmen und einer Lagerbaracke, an der Kindergedenkstätte und dem authentischen Krematorium.

Maßstabsgetreues Modell

Draußen kann man alle Lagergebäude anhand eines Modells aus Naturstein sehen. In der Audio-Tour können Sie weitere Informationen und persönliche Geschichten von ehemaligen KZ-Gefangene hören.

Wachtürme

Alle hundert Meter gab es einen Wachturm. Darin standen die Wachen mit Maschinengewehren und Scheinwerfern. Sie sehen hier Rekonstruktionen, denn nach dem Krieg wurden viele der Gebäude abgerissen. Die Betonpfosten des Lagergrabens sind authentisch.

 

Baracke

Die rekonstruierten Baracken zeigt, wie die Häftlinge in Kamp Vught unterkommen mussten. Die Rekonstruktion ist halb so groß wie ursprünglich: ein Schlafbereich mit 240 Etagenbetten, ein Wohnbereich, eine Toilette und ein Waschraum. In der Audio-Tour hören Sie auch hier viele persönliche Geschichten von Zeitzeugen.

Kindergedenkstätte

Am Rande des Geländes befindet sich die Gedenkstätten für Kinder, das Kindermahnmal. Es wurde 1999 von Teus van den Berg-Been entworfen. Die Gedenkstätte listet 1.269 Namen von Kindern auf, die im Juni 1943 im Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen ermordet wurden. Aus späteren Untersuchungen wissen wir, dass mindestens 1.296 Kinder betroffen sind. Sie wurden nach ihrer Ankunft mit einem oder beiden Elternteilen vergast: insgesamt 3.014 Menschen.

Krematorium

Das Krematorium wurde am Ende des Lagergeländes errichtet. Hier wurden die Leichen der etwa 750 Häftlinge verbrannt, die im Lager erschossen wurden oder an Krankheit oder Entkräftung starben. In diesem Gebäude befindet sich auch die Rekonstruktion der Zelle 115, in der sich das „Bunkerdrama“ im Januar 1944 abspielte. Die Originalzelle befindet sich auf dem Gelände des benachbarten Gefängnisses.

Verschandelte Tafeln

Bevor man das Gebäude wieder betritt, kommt man an den beschmierten Tafeln der ehemaligen Hinrichtungsstätte mit den Namen von 329 hingerichteten Häftlingen vorbei. Prinzessin Juliana enthüllte das Denkmal im Jahr 1947. In den Jahren 1995 und 1997 wurde das Denkmal verschandelt. Der Täter wurde nie gefunden. Die Tafeln haben einen Platz in der Gedenkstätte erhalten. Ein Wanderweg führt zu dem Denkmal im Wald. Fordern Sie weitere Informationen am Schalter an.

Reaktionswand und „Augen des Krieges“

Nach der Rückkehr ins Gebäude können Sie einen Kommentar auf ein Kärtchen hinterlassen. Was möchten Sie anderen Besuchern mit auf den Weg geben?

In „Augen des Krieges“ sehen Sie Menschen, die Kamp Vught – und manchmal mehrere Lager – überlebt haben. Die Porträts von Rogier Fokke wurden nach der Erneuerung im Jahr 2019 beibehalten; die Menschen schauen den Betrachter an und bringen einem den Krieg näher. 

Einkehrraum

Hier finden Sie alle Namen der Häftlinge, die in Vught durch Hinrichtung, Krankheit oder Entkräftung ermordet wurden, mit Geburtsort sowie Geburts- und Sterbedatum. Eine Reihe von Namen bezieht sich auf Menschen, die anderswo starben, aber in Vught eingeäschert und beigesetzt wurden, darunter drei RAF-Piloten.

Digitale Kartei

Indem Sie Ihre eigenen Daten (Alter, Geschlecht und Bundesland) eingeben, „treffen“ Sie einen Häftling, der einen ähnlichen Hintergrund hat. Daten, Zahlen und Typen von Häftlingen werden kontinuierlich an die Wand projiziert. Auf diese Weise wird die Zahl von 32.000 Häftlingen durch 32.000 Geschichten ersetzt: Menschen wie du und ich. Ergänzt wird dieser Abschnitt durch Daten, Biografien und Fotos von Häftlingen.

Reflektion

Schließlich landet man im Hier und Jetzt, in einem Raum mit mehreren Kurzfilmen. Zunächst einige Porträts der „dritten Generation“: Wie lebt der Krieg in den Familien weiter?

Drei halbkreisförmige Runden laden Sie dazu ein, die anderen Filme in Ruhe zu betrachten: ikonische Bilder von mutigen Menschen und Porträts von Alltagsmenschen, die mit unterschiedlichen Entscheidungen konfrontiert wurden. Im letzten Film sehen Sie drei fiktive Szenen, in denen die Figuren Opfer, Täter oder Zuschauer sind – oder vielleicht doch nicht?

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